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6. August 2020

KIWI-Mitgliedsunternehmen warnen vor unerlaubtem Baden an Baggerseen

Baden am Baggersee! Für viele Menschen gehört dieser Freizeitspaß am nahegelegenen künstlichen Gewässer zum Sommer wie die Sonne. Insbesondere in diesem von Corona-Beschränkungen geprägten Jahr 2020, in dem viele Familien nicht in Urlaub fahren können und eher in der Nähe des eigenen Zuhauses nach Erholung suchen, locken Baggerseen zum Besuch und zum Baden. Und doch gilt nach wie vor: Baggerseen sind frühere oder im Betrieb befindliche industrielle Abbaustätten. Sie wurden nicht angelegt zum Freizeitspaß, sondern können sich als gefährliche Fallen herausstellen. Mitgliedsunternehmen der Initiative „KIWI – Kieswirtschaft im Dialog am Oberrhein“ weisen deshalb erneut darauf hin, dass unerlaubtes Baden an Baggerseen schlimmstenfalls lebensgefährlich sein kann.

„Baggerseen sind keine Abenteuerlandschaften“, warnt der Vorsitzende der Initiative „KIWI – Kieswirtschaft im Dialog am Oberrhein“, Thomas Peter. „Nur rund 100 der über 600 Baggerseen am Oberrhein sind noch aktive Gewinnungsstätten und somit Betriebsgelände, deren Betreten verboten ist. An einigen wenigen von diesen ist das Baden in bestimmten Bereichen erlaubt – an deren Grenzen sollte man sich unbedingt halten. Nur solche freigegebenen Seen sollte man besuchen!“

Peter warnt eindringlich vor möglichen Gefahren: „An Baggerseen gibt es vielfach nicht standsichere Uferböschungen wie Steilufer, Spülsandflächen und Sandhalden. Hier kann es zu lebensbedrohlichen Verschüttungen kommen. Viele Sand- und Kieshalden auf dem Betriebsgelände haben zudem unterirdische Abzugseinrichtungen, die das Material zu den Förderbändern führen. Beim Abzugsprozess rutscht wie bei einer Sanduhr Material von oben nach, so dass Personen eingezogen werden können, die verbotenerweise auf einer Sand- und Kieshalde stehen.“ Ebenso gingen auch von umherfahrenden Radladern und LKW erhebliche Unfallgefahren aus. Peter: „Was die wenigsten wissen: 1 Kubikmeter Kies wiegt zwischen 1,6 und 1,9 Tonnen. Wenn da etwas ins Rutschen kommt, sind es sicherlich viele Kubikmeter.“

Gefahrenquellen gebe es aber auch auf dem Wasser und darunter. Nicht sichtbare Abspannseile, Entwässerungs-Pontons und schwimmende Bagger gehörten dazu, erläutert der KIWI-Vorsitzende und Kiesunternehmer. Vielfach seien die Gefahren gar nicht zu erkennen, etwa gefährliche Grundwasserströmungen oder große Temperaturunterschiede. Auch Rettungskräfte, wie sie sich beispielsweise in der DLRG engagieren, würden immer wieder zu Badeunfällen gerufen, welche aus extremen Herz-Kreislauf-Belastungen durch solche sogenannten Sprungschichten resultierten. Peter: „So etwas ist lebensgefährlich!“

Deshalb appelliert Peter auch im Namen seiner Kolleginnen und Kollegen der anderen Kiesunternehmen am Oberrhein, nicht freigegebene Baggerseen und abgesperrte Bereiche unbedingt zu meiden: „Bitte besuchen Sie nur fürs Baden zugelassene Baggerseen! Bringen Sie sich und andere nicht in Gefahr! Selbst in diesem wegen der Corona-Beschränkungen besonders schwierigen Sommer steht die Sicherheit von Menschen an erster Stelle!“