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29. März 2021

Werksbesuch für Couch-Potatoes - KIWI lädt ein zum virtuellen Rundgang durch ein Kieswerk

Werksbesuch für Couch-Potatoes - KIWI lädt ein zum virtuellen Rundgang durch ein Kieswerk

Ein Kieswerk ist groß und weitläufig, und eine Werksführung zu ergattern ist gar nicht so einfach – normalerweise. Aber das hat sich geändert. Denn ab jetzt gibt es die Möglichkeit, ganz bequem vom eigenen Wohnzimmer aus ein großes und typisches Kieswerk am Oberrhein zu besichtigen und ausgiebig in all seinen Facetten mit einem Höchstmaß an Erklärungen kennenzulernen. Die „Initiative KIWI -Kieswirtschaft am Oberrhein“ lädt ab sofort zu einem virtuellen Rundgang durch das Kieswerk des Mitgliedsunternehmens IKE bei Iffezheim ein.

360-kieswerkrundgang

Wie ein Vogel nähert man sich virtuell dem riesigen Schwimmbagger, der im türkisfarbenen Bagger-See in unmittelbarer Nähe des Rheins verankert ist. „Ein guter optischer Einstieg, denn Vögel gibt es hier reichlich“, sagt Thorsten Volkmer, Geschäftsführer des Unternehmens und Beirat der Initiative KIWI. „Bei uns kann man alles kennenlernen, was ein modernes Kieswerk ausmacht: von der Gewinnung über Aufbereitung und Veredelung bis hin zu Rekultivierung und Renaturierung der abgebauten Flächen.“

Das Besondere dieser Präsentation: Es handelt sich um einen 360-Grad-Rundgang, aufgenommen mit einer Spezialkamera. Eine Vielzahl von Stationen steht zur Auswahl. Ein Klick auf die angebotenen Symbole sorgt für weitere Informationen: für Texte, Bilder oder auch Filme. Volkmer: „Das ist der große Vorteil einer solchen virtuellen Werksführung: Man hat beliebig viel Zeit, kann zwischen den Orten seiner Wahl wechseln und bekommt trotzdem alle Informationen, modern aufbereitet.“

Vor allem: Diese Besuche sind ganz gefahrlos. Denn normalerweise sind Kieswerke für die Öffentlichkeit höchstens an Tagen der offenen Tür zugänglich. Während des laufenden Betriebs wären solche Visiten wegen der schweren Gerätschaften viel zu gefährlich. „Ein seltenes Erlebnis also“, lacht Volkmer. „Ideal für jeden, der sich für Rohstoffgewinnung interessiert. Es geht uns um unsere Nachbarn, die Politik, Schüler und Studenten, aber auch um unsere Kunden. Dieser Werksbesuch ist selbst für Couch-Potatoes geeignet!“

Aber nicht nur Besucher, die virtuell vom Wohnzimmer aus einen Werksbesuch machen wollen, hat KIWI mit diesem neuen Internetauftritt im Blick. „Unser Angebot eignet sich auch bestens für Schülerinnen und Schüler, die sich im Unterricht und vielleicht auch darüber hinaus informieren wollen“, sagt ISTE-Hauptgeschäftsführer Thomas Beißwenger. „Zumal in Corona-Zeiten ist ein solcher virtueller Blick hinter die Kulissen hochaktuell.“ Man hoffe natürlich auf besonders viele Besucher der KIWI-Homepage, die sich am Kern-See und im dortigen IKE-Kieswerk umsehen. Beißwenger: „Kein Vergleich zu einem Rundgang in einer zahlenmäßig beschränkten Besuchergruppe! Hier kann man in aller Ruhe Informationen abrufen und sein Wissen ganz vergnüglich vertiefen.“

Denn genau diese Aufgabe hat sich neben dem Dialog mit Bürgern und Politikern die Initiative KIWI gestellt: Hintergrundinformationen anbieten. Den wenigsten Menschen sei die Bedeutung heimischer Rohstoffe bewusst, erläutert der KIWI-Vorsitzende Thomas Peter. „Kies und Sand werden längst nicht nur zum Bauen benötigt. Diese mineralischen Rohstoffe sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Sie werden zu den unterschiedlichsten industriellen Zwecken eingesetzt.“ Deshalb sei es so wichtig, die Gewinnung dieser Bodenschätze langfristig zu sichern. Peter: „Hinzu kommt: Baggerseen sowie Kies- und Sandgruben sind nach Ende des Abbaus in aller Regel wertvolle Naherholungsgebiete und Biotope.“

All das lässt sich nun bequem vom Sofa aus beim virtuellen Rundgang durchs Kieswerk erleben. Eine mögliche Tour: vom Gewinnungsbagger, dessen Greifer den Kies aus großer Tiefe fördert und auf eine Schute verlädt, geht es zunächst zu einem Flachwasserbereich, der später einmal abgebaut werden soll. Hier lässt sich einiges über Biotope und Artenvielfalt an einem Baggersee erfahren. Mit dem Kies-Transportschiff (Schute) fährt man dann zum sogenannten Elevierbagger, unter dem die Schute ihre Ladung ablädt und dessen Greifer den Kies anschließend auf ein Förderband verfrachtet. Im Werk selbst wird der Rohstoff fraktioniert und aufbereitet; schließlich wird er an der eigenen Schiffsverladestelle für den klimafreundlichen Transport auf dem Wasserweg verladen.

Neben der Gewinnung des Rohstoffes spielt aber vor allem die Gestaltung der Landschaft eine wichtige Rolle. Renaturierung und Rekultivierung nach Ende des Abbaus sind für die Kieswirtschaft Verpflichtung und Aufgabe. Bei IKE in Iffezheim ging man sogar so weit, einen Teil des Baggersees wieder aufzuschütten und darauf einen Auenwald zu pflanzen. Allein auf dem ersten Bauabschnitt sorgen bereits 12.000 Bäume hier für Klimaschutz, Artenvielfalt und neue Lebensräume für Wildtiere.

„An dieser virtuellen Werksführung haben Experten aus mehreren Fachbereichen über ein Jahr lang gearbeitet“ sagt KIWI-Beirat Thorsten Volkmer. „Mit diesem 360-Grad-Rundgang lässt sich ganz bequem vieles lernen, was man über die Sand- und Kiesindustrie vielleicht noch nicht wusste. Wenn wir damit für mehr Verständnis und für fruchtbare Dialoge mit allen Interessierten sorgen, dann hat dieses neue KIWI-Angebot sein Ziel erreicht.“