Geogruppe Calw im Kieswerk Stollhofen
Die Geologie ist ein Fundament der mineralischen Rohstoffgewinnung und die Rohstoffgewinnung ein Tor zur Geologie.
Am 17. Juni besuchte daher die Geogruppe Calw das Kieswerk Stollhofen der Heinrich Krieger KG im Rahmen einer größeren Exkursion in der Region.
Ziel der Geologen war es, sich vor Ort über die Abläufe und Besonderheiten der Kiesgewinnung zu informieren. Dabei sollten auch die lokalen geologischen Verhältnisse eingehend beleuchtet und besondere Steine und Mineralien auf den Materialhalden gesucht und gefunden werden.
Schwimmbagger hautnah erleben
Was steckt hinter den Vorgängen, die mit der Gewinnung und Veredelung des Rohmaterials verbunden sind? Sie sind vor allem überraschend komplex und vielseitig, stellten die Teilnehmenden fest.
Mit einem Boot setzte die Gruppe zum Schwimmbagger über, um dort den Anfang der Rohstoffgewinnung aus den Tiefen des Baggersees hautnah zu erleben. Über schwimmende Fließbänder gelangt das Rohmaterial vom Schwimmbagger zum Kieswerk auf dem Werksgelände. Beim Rundgang über das Werksgelände brachte Betriebsleiter Marcel Nagel den Besucher:innen die technischen Aspekte der Aufbereitung des Rohmaterials näher. Die Geolog:innen hatten dabei die Möglichkeit, die verschiedenen Baustoffe zu begutachten und zum Beispiel die verschiedenen Körnungen der Sande zu erspüren. Die Suche nach mineralischen Kostbarkeiten auf den Materialhalden durfte dabei keinesfalls zu kurz kommen. Ein besonderes Highlight war dabei der Fund eines Mammutzahns zwischen den Steinen.
Hand in Hand mit Naturschutz
Während der Führung wies Jochen Roeder, Biologe der Heinrich Krieger KG, auf die Bedeutung der Rohstoffgewinnung für den Naturschutz hin: die eigentlich lebensfeindlich anmutenden Sand- und Kiesflächen des Werksgeländes sind Brutstätte seltener Vogelarten und dienen hoch spezialisierten Insekten als selten gewordener Lebensraum. In einem gesonderten Areal des Kieswerks wurde gemeinsam mit lokalen Naturschutzpartnern ein Magerrasen angelegt. Die dort ansässigen Bienenvölker zeigen, wie eine nachhaltige Nutzung der Landschaft bereits während der Rohstoffgewinnung möglich ist.
Per Schiff den Rhein entlang
Als abschließender Programmpunkt besichtigte die Gruppe die Schiffsverladung am Rheinanleger des Werks. Nagel erklärte dabei den komplexen Vorgang der Verladung des Materials mithilfe von Förderbändern. Aufgrund der Anbindung des Werks an den Rhein wird der Standort regelmäßig von den eigenen Schiffen der Firma Krieger angelaufen.
Das Kieswerk Stollhofen bedankt sich bei der Geogruppe Calw für das große Interesse an den Abläufen und Besonderheiten der Kiesgewinnung. Wir freuen uns auf ein zukünftiges Wiedersehen!