Zurück
9. November 2020

Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis: Kies und Beton Baden-Baden schaffte es in die Spitzengruppe

Deutscher Rohstoffeffizienz-Preis: Kies und Beton Baden-Baden schaffte es in die Spitzengruppe
Vorbildliche Aufbereitung von Tunnelausbruchmaterial zu neuem Bauprodukt
Die Kies und Beton Baden-Baden GmbH & Co Holding KG hat es in die Endrunde um den Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis geschafft und war als eines von sechs Unternehmen nominiert für den begehrten Award. Das KIWI-Mitgliedsunternehmen hatte sich mit der vorbildlichen Aufbereitung von Tunnelausbruchmaterial in seinem Werk in Durmersheim beworben.
Mit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis zeichnet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie seit 2011 herausragende Beispiele im Bereich rohstoff- und materialeffizienter Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen sowie anwendungsorientierte Forschungsergebnisse aus. Die Nominierungen umfassen branchenübergreifend Technologien zum ressourcenschonenden Einsatz von Rohstoffen. 2020 lag der Fokus auf Verfahren zum Weiterverwenden sowohl einfacher als auch komplexer Restmaterialien, die für die Aufbereitung und Herstellung neuer Produkte verwendet werden.
Thorsten Volkmer, Geschäftsführer des Kieswerks Stürmlinger in Durmersheim: „Es ist eine große Freude und eine große Ehre für unsere Firmengruppe und unsere Mitarbeiter, es in die Spitzengruppe der nachhaltigsten Rohstoffunternehmen in Deutschland geschafft zu haben. Da ist es auch nicht schlimm, wenn man nicht ganz oben auf dem Treppchen steht. Hier in Durmersheim bereiten wir in einem innovativen und aufwändigen Verfahren Bodenmassen zu wertvollen Baustoffen auf, die man früher ungenutzt gelassen hätte. Da sind wir stolz drauf.“
Volkmer erläutert die Hintergründe des Projektes: „Als direkt neben unserem Kieswerk in Durmersheim ein ca. 4 km langer Tunnel gebaut werden sollte, haben wir ein Konzept entwickelt, um den hierbei anfallenden Ausbruch aufzubereiten. Weil das Material von einer Baustelle stammte, wurde es behördlich als Abfall eingestuft. Deshalb durfte es nicht im offenen Waschwasserkreislauf gereinigt und klassiert werden. Es war nicht erlaubt, das Waschwasser wieder in den See zurückzuleiten. Das vorhandene Kieswerk musste um einen geschlossenen Waschwasserkreislauf erweitert werden.
Im ersten Schritt werden die gröberen Bestandteile u. a. mit Zyklonen aus dem Wasser abgetrennt. Danach wird der im Wasser verbleibende Schlamm durch die Zugabe von Flockungsmitteln in einem Lamellenklärer separiert. Dies sind natürliche Tone, die aber als Schlamm nicht gehändelt werden können. Sie müssen durch Kalkzugabe konditioniert und im Anschluss über eine Kammerfilterpresse entwässert werden. Dieses Material kann im Anschluss z. B. bei der Ziegel- oder Zementherstellung Verwendung eingesetzt werden.
Mit diesem technisch anspruchsvollen System sind wir in der Lage, nicht nur den Sand und Kies aus dem Tunnelmaterial, sondern nahezu 100 % der 1.500.000 t Ausbruchmassen zu einem qualifizierten Bauprodukt gem. Bauproduktenverordnung aufzubereiten. So konnten wir rund 700.000 m3 Deponievolumen sparen und das lokale Rohstoffvorkommen schonen.

Gerne können Sie auf youtube den Film zu dem Projekt: „Aufbereitung von Tunnelausbruchmaterial bei einem Nassschnitt-Verfahren (Hydro-Schild) zu einem qualifizierten Baustoff gem. Bauproduktenrichtlinie“ dazu ansehen.